Projekt Taifun 17 H₂
Projektbeginn: Januar 2022
Geplanter Erstflug: Frühjahr 2024
Im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Forschungsprojektes „HyFly“ entwickeln und bauen Studierende der THWS ein alltagstaugliches und wirtschaftliches Antriebssystem für einen flugfähigen Reisemotorsegler auf Basis grüner Wasserstofftechnologie.
Das Projekt
In Zusammenarbeit mit Industriepartnern entwickelt die THWS einen Brennstoffzellenantrieb für mobile Anwendungen. Das Antriebssystem soll für die besonderen Anforderungen in der Luftfahrt geeignet sein und in Kleinflugzeugen erprobt werden.
Die Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft sehen einen umfangreichen Markt für die "Electric Air Mobility":
- Flugzeuge, Drohnen
- Innerbetrieblichen Transport auf Flughäfen und Logistikzentren
- Lufttaxis und Lieferdienste
- Einsatz in Wissenschaft, Naturschutz, bei Katastrophenschutz, Polizei und Grenzschutz
- Flugsportvereine, Flugschulen, Privatpiloten
- Geschäftsreiseverkehr, Arbeitsflüge
Die entwickelten Brennstoffzellenantriebe können auch für andere Zwecke zur Anwendung kommen, z. B. Sonderfahrzeuge, Boote oder Notstromversorgungen.
Mit Hilfe der im Projekt entwickelten Technik wird durch Studierende, Mitarbeitende und Fördernde der THWS ein vorhandener Reisemotorsegler aufgebaut. Die Flugzeugbasis, d. h. die Flugzeugzelle inklusive Tragflächen steht zur Verfügung. Fahrwerk, Triebwerk und Ausrüstung werden im Rahmen des Taifun-17-H₂-Projektes aufgebaut.
Das Projekt wurde auf der Luftfahrtmesse AERO 2023 in Friedrichshafen mit dem AERO Sustainable Aviation Award in der Kategorie Energy Source & Propulsion Systems (deutsch: Energiequellen und Antriebssysteme) preisgekrönt.
Der Taifun 17 H₂
Der Taifun 17 H₂ basiert auf dem Reisemotorsegler Valentin Taifun 17 E. Der zweisitzige Tiefdecker in Kunststoffbauweise zeichnet sich durch einen freitragenden zweiteiligen Flügel mit festem Mittelteil aus. Er besitzt ein T-Leitwerk und ein Einziehfahrwerk. Der Antrieb nutzt ein Brennstoffzellensystem mit gasförmigen Wasserstoff als Treibstoff.
Technische Daten
Hersteller der Zelle | Valentin Flugzeugbau, Haßfurt |
---|---|
Spannweite | 17 m |
Flügelfläche | 17,6 m² |
Max. Flugmasse | 820 kg |
Reisegeschwindigkeit | 205 km/h |
Geringstes Sinken | 1,15 m/s bei 110 km/h |
Antrieb | synchroner Außenläufermotor Emrax 268 |
Leistung | 75 kW |
Stromversorgung | Brennstoffzelle, Pufferbatterie |
Komponenten
Wasserstofftank(s)
Vorgesehen sind ein oder zwei mit CFK-Rovings umwickelte Kugeltanks PS-HySphere. Sie sind für einen Druck von 700 bar ausgelegt und haben ein Fassungsvermögen von 5 kg. Dies sichert eine Reichweite von ca. 1000 km. Eingebaut werden sie im Rumpf hinter den beiden Sitzen.
Pufferbatterie
Um die für den Start erforderliche höhere Leistung und die von den Bauvorschriften geforderte Reserve zur Verfügung zu stellen, kommt ein Lithium-Ionen-Batteriesystem Air-Energy mit einem Speichervermögen von ca. 5 kWh zum Einsatz.
Brennstoffzelle
Erprobt werden die Brennstoffzellen PowerCell S2 und S3. Geeignete Steuergeräte und Zirkulationsgebläse sind in der Entwicklung.
Motor
Zum Einsatz kommt der synchrone Permanentmagnet-Außenläufermotor Emrax 268. Er gibt bei 3000 U/min eine Dauerleistung von ca. 75 kW ab. Bei 2000 U/min sind es ca. 50 kW.
Motorsteuergerät
Das Motormanagement übernimmt das Steuergerät Bamocar PG D3 mit einer Dauerleistung von max.75 kVA.
Propeller
Propeller mit 1,65 m Durchmesser
Interesse?
Du kannst im Rahmen Deines Studiums am Projekt Taifun 17 H₂ durch Bachelorarbeiten, Studienprojekte, Masterarbeiten, Hiwi-Tätigkeit usw. aktiv mitarbeiten. Das Projekt bietet die Chance, gemeinsam mit Partnern aus der Luftfahrtindustrie die Zukunft einer CO₂-freien Luftfahrt zu gestalten.
Ansprechstelle ist das Dekanat der Fakultät Maschinenbau.