Bachelor Wasserstofftechnik (BWT)

Wasserstoff - Energieträger mit Zukunft

Eine erfolgreiche Energiewende erfordert die Kombination von Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und auch Bezahlbarkeit mit innovativem und intelligentem Klimaschutz. Dafür werden dringend Alternativen zu den derzeit noch eingesetzten fossilen Energieträgern benötigt.

Vor diesem Hintergrund der notwendigen sektorenübergreifenden Dekarbonisierung nimmt der Wasserstoff (H2) eine zentrale Rolle bei der Vollendung der Energiewende ein. Wasserstoff ist ein vielfältig einsetzbarer Energieträger. Er kann zum Beispiel als Basis für synthetische Kraft- und Brennstoffe genutzt werden oder in Brennstoffzellen direkt elektrische Energie erzeugen. Darüber hinaus stellt Wasserstoff einen idealen Speicher von regenerativ erzeugter elektrischer Energie dar, weil mit ihm die Energie flexibel und langfristig gespeichert werden kann. Die Wasserstofftechnik ist eine Schlüsseltechnologie und ein Wegbereiter ins CO2-neutrale Zeitalter.

Die absolute Dringlichkeit einer umfassenden und sofortigen Decarbonisierung von Industrie, Verkehr und Haushalten hat der Weltklimarat (IPCC) in seinem sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6) vom 9. August 2021 verdeutlicht (Beitrag der Arbeitsgruppe I: Naturwissenschaftliche Grundlagen). Zitat: "Das Ausmaß der jüngsten Veränderungen im gesamten Klimasystem und der gegenwärtige Zustand vieler Aspekte des Klimasystems sind seit vielen Jahrhunderten bis Jahrtausenden beispiellos. ... Aus naturwissenschaftlicher Sicht müssen zumindest netto Null CO2-Emissionen erreicht werden, zusammen mit starken Verringerungen anderer Treibhausgasemissionen."

Dies ist das Siegel der Stiftung Akkredierungsrat für akkreditierte Studiengänge.

Dieser Studiengang wurde von der Stiftung Akkreditierungsrat geprüft und akkreditiert.

Datenbank akkreditierter Hochschulen und Studiengänge

Ingenieure der Wasserstofftechnik leisten den wichtigsten Beitrag zur notwendigen Neuausrichtung von Industrie, Verkehr und Haushalten hin zu einer CO2-freien Energienutzung und setzen die Forderungen des Weltklimarates aktiv um.

Daher begrüßt der DVGW e.V. (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) als regelsetzendes Kompetenznetzwerk für alle Fragen rund um die Gas- und Wasserversorgung den praxisorientierten Bachelorstudiengang Wasserstofftechnik und bietet seine fachliche Unterstützung an. Der DVGW e. V. widmet sich verstärkt den technischen Fragestellungen, die durch den zunehmenden Einsatz von Wasserstoff – zum Beispiel in der Gasinfrastruktur – aufkommen. Weitere Informationen zu den Wasserstoff-Forschungsprojekten, ‑Publikationen und ‑Veranstaltungen des DVGW e. V. sind unter der DVGW-Website zu finden.

DVGW-Logo
DVGW-Logo zum Thema Wasserstoff und Energiewende

Der Bachelorstudiengang Wasserstofftechnik - vielseitig und auf die Energiewende ausgerichtet

Im Bachelorstudiengang Wasserstofftechnik werden Ingenieure ausgebildet, die entlang der Prozesskette Wasserstoffanlagen und –-Systeme sektorenunabhängig auf der Basis bekannter verfahrenstechnischer Prozesse systematisch entwickeln, produzieren und betreiben können. Der Fokus liegt auf Studieninhalten, die auf das Thema Wasserstoff und die dazugehörige Prozesskette zugeschnitten sind.

Neben den fachlichen Inhalten werden im Studiengang Wasserstofftechnik auch die methodischen und persönlichen Kompetenzen der Studierenden weiterentwickelt. So nimmt die selbstständige Lösung von anwendungsbezogenen Aufgaben in begleitenden Laborpraktika sowie in den Lehrprojekten einen breiten Raum im Studium ein.

Diese Grafik zeigt die Prozesskette bei der Verwendung von Wasserstoff als Energieträger. Wasser, Biomasse, Methan oder elektrischer Strom werden nach der Aufbereitung beziehungsweise Anpassung über Elektrolyse, Reformation, Pyrolyse oder andere Prozesse in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff wird danach gespeichert oder direkt kontrolliert weiterverwendet, um über Brennstoffzellen, Kraftmaschinen, Brenner oder Reaktoren die Art von Energie zu gewinnen, die im jeweiligen Anwendungssektor benötigt wird - entweder elektrische, mechanische oder thermische Energie. Alternativ können mit dem Wasserstoff auch direkt verschiedene Produkte hergestellt werden. Der Bachelorstudiengang Wasserstofftechnik befasst sich mit der kompletten Prozesskette.
Prozesskette zur Herstellung und Verwendung von Wasserstoff/Kompetenzbereich Wasserstofftechnik

Fachkompetenzen

Das Studium der Wasserstofftechnik vermittelt den Studierenden Fachkompetenzen aus der Prozess-/Verfahrenstechnik, der Thermodynamik, der Physik, der Chemie und der Elektrochemie in den übergreifenden Bereichen:

  • Anlagenplanung und -bau
  • Anlagenbetrieb
  • Brennstoffzellentechnik
  • Nutzung regenerativer Energien zur Wasserstoff-Erzeugung
  • Wasserstoff-Sicherheit
  • Wasserstoff-Speicherung
  • Wasserstoff-Transport und -Verteilung
  • Wasserstoff-Nutzung
  • Wasserstoff-Wirtschaft

Berufliche Einsatzgebiete

Die Nutzungsmöglichkeiten des Energieträgers Wasserstoff sind äußerst vielfältig und bei weitem nicht nur auf die Verwendung als Ergänzung von Batterien in Elektrofahrzeugen oder als Alternative zu fossilen Kraftstoffen beschränkt. Mit der Energiewende wird die Nutzung regenerativer Energien in allen Sektoren forciert. Daher bietet sich für die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Wasserstofftechnik ein breites Spektrum an möglichen beruflichen Einsatzgebieten an:

Produktion von Anlagen und Anlagenkomponenten

  • Maschinenbau
  • Behälter- und Apparatebau
  • Elektrochemische Geräte
  • Fahrzeugbau und -technik

Anlagenbetreiber

  • Energiewirtschaft
  • Chemie
  • Pharmazie
  • Lebensmittelindustrie
  • Industriebetriebe
  • Mobiliätsanwendungen

Behörden und nicht-staatliche Organisationen

  • Kommunen
  • Bezirke
  • Ministerien
  • Entwicklungshilfe
  • Technologietransfer

Anlagenplanung und -bau

  • Ingenieurbüros
  • Energiewirtschaft
  • Chemie
  • Pharmazie
  • Lebensmittelindustrie
  • Fahrzeugbau

Industrielle Produktentwicklung

  • Verkehr
  • Energietechnik
  • Wärmetechnik
  • Infrastrukturkomponenten