Bachelor Ingenieurpädagogik Metalltechnik (BIPD)

Ein Ingenieursstudium gegen den Lehrkräftemangel an Berufsschulen

Berufsbildende Schulen in Deutschland stehen zurzeit vor einer großen Herausforderung: Es herrscht gravierender Mangel an qualifizierten Lehrkräften im Metalltechnik-Bereich.

Wie auch an Grundschulen, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien droht sich die Situation an den Berufsschulen in den nächsten Jahren erheblich zu verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der "Babyboomer" ganz aus dem Berufsleben ausscheiden.

Laut einer Prognose des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus aus dem Jahr 2024 liegt der Bedarf an Lehrkräften bis zum Jahr 2033 bei Weitem über dem Angebot.

Der Bachelorstudiengang Ingenieurpädagogik mit der beruflichen Fachrichtung Metalltechnik (BIPD) wurde unter Einbeziehung von Vertreterinnen und Vertretern aus der Region von Berufsschulen, Unternehmen, Verbänden, Behörden und der Industrie- und Handelskammer speziell dafür entwickelt, dem Lehrkräfteverlust entgegenzuwirken, besonders im technischen Bereich. Er kombiniert tiefgreifendes technisches Wissen mit den notwendigen didaktischen und pädagogischen Fähigkeiten, um die Absolventinnen und Absolventen optimal auf die Tätigkeit im Lehramt vorzubereiten. Damit bietet der Studiengang eine ideale Möglichkeit für Menschen, die sowohl eine Begeisterung für Technik als auch für das Lehren haben.

Kombination technischer und erziehungswissenschaftlicher Studieninhalte

Das Ingenieurpädagogik-Studium an der THWS setzt sich aus mehreren Teilbereichen zusammen: Der Fachrichtung Metalltechnik, dem Unterrichtsfach Mechatronik sowie Lehrveranstaltungen mit Fokus auf die Erziehungswissenschaft. Es ist geplant, in naher Zukunft Mathematik und Informatik als weitere Unterrichtsfächer anzubieten.

Wie bei allen anderen Studiengängen der THWS sind die Lehrveranstaltungen dieses Studiengangs Modulen zugeordnet. Folgende Module sind Teil des Ingenieurpädagogik-Studiums:

Metalltechnik-Module

  • Entwicklungsprojekt
  • Elektrotechnik/Elektronik
  • Fachwissenschaftliches Wahlpflichtmodul (FWPM)
  • Fertigungstechnik
  • Ingenieurmathematik 1 und 2
  • Maschinendynamik
  • Maschinenelemente und Konstruktion (MEK)
  • MEK-Praktikum
  • Schweißtechnik und Qualitätsmanagement
  • Strömungsmechanik
  • Thermodynamik 1 und 2
  • Technische Kommunikation und Produktentwicklung
  • Technische Mechanik 1 bis 3
  • Werkstoff- und Kunststofftechnik

Mechatronik-Module

  • Informatik und Digitalisierung
  • Mess- und Versuchstechnik
  • Mikrocomputersysteme 1 und 2
  • Modellbildung und Systemtheorie
  • Steuerungs- und Regelungstechnik

Erziehungswissenschaft-Module

  • Begleitete Schulpraktische Studien (Schulpraktikum)
  • Berufliche Weiterbildung
  • Einführung in die pädagogische Psychologie
  • Grundlagen Berufspädagogik
  • Grundlagen der Fachdidaktik in technischen Fächern
  • Grundlagen der Sozial- und Kommunikationspsychologie

Eine Auflistung aller Module in Zuordnung zu den einzelnen Semestern finden Sie auf der Unterseite "Module".

Ingenieurinnen und Ingenieure mit Lehrfähigkeiten: Gefragt an Berufsschulen und im Betrieb

Im Anschluss an das BIPD-Studium ermöglicht ein Masterstudium Berufliche Bildung an einer Universität, sich nach einem abschließenden Referendariat für das Lehramt an beruflichen Schulen zu qualifizieren.

Auch in Industrie und Handwerk sind Fachkräfte gefragt, die nicht nur über ingenieurwissenschaftliches Wissen verfügen, sondern dieses auch mittels pädagogischer Fähigkeiten an jetzige und kommende Generationen weitergeben können - egal ob in Ausbildungswerkstätten oder direkt im Betrieb.

Absolventinnen und Absolventen eines Ingenieurpädagogik-Studiums können einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie des Bildungssystems leisten.

Karriereoptionen für Ingenieurpädagogik-Studierende

Bachelorstudium in der Metalltechnik

  • mit berufspädagogischen Anteilen
  • mit Unterrichtsfach Mechatronik, Mathematik oder Informatik

Berufstätigkeit als Ingenieur

Einsatzbeispiele:

  • Ausbildungs- und Lehrwerkstätten
    • Mittelständische Unternehmen
    • Großindustrie
  • Fortbildungsdienstleister
Diese Grafik zeigt einen Zwei-Wege-Pfeil, der auf zwei Karriereoptionen für Absolventinnen und Absolventen des Ingenieurpädagogik-Studiums verweist.

Laufbahn für das Lehramt

  • Masterstudium Berufliche Bildung an einer Universität
  • Vorbereitungsdienst für das Lehramt an beruflichen Schulen
  • Lehramt an einer beruflichen Schule